Tagebücher der Skifreizeit 2020

4. Tag

Der auf den Pisten dringend benötigte Schnee fällt endlich vom Himmel. Bei genauerer Betrachtung tut er dies allerdings nicht von oben nach unten, sondern von Nord nach Süd. Ein ausgewachsener Schneesturm bringt für alle Beteiligten logistische Schwierigkeiten mit sich. Während die Busfahrer die Schneeketten auf die Reifen ziehen, verfügt das Skiteam, dass der Skiunterricht auf freiwillige Basis gestellt wird. Als 20 unentwegte Schüler*innen sich vor dem Haus versammelt haben, kommt die ernüchternde Botschaft aus St. Michael: wegen des starken Windes wird die Gondel nicht in Betrieb genommen. Vergeblich warten wir den ganzen Tag auf bessere Nachrichten, auch wenn in Anbetracht der Bilder vor dem Haus niemand ernsthaft damit rechnet.

Aber wenn sich in Sachen Skifahren niemand verbessern kann, werden die Schüler*innen eben vor andere Aufgaben gestellt. Nach dem Mittagessen werden sie in Gruppen eingeteilt, die nach dem Abendessen ein kurzes Theaterstück aufführen müssen. Und da wir von den Schüler*innen nichts verlangen, was wir nicht selbst zu tun bereit sind, gehen die Lehrer*innen mit gutem Beispiel voran. Ob die Rivianer an der Aufführung der Lehrer*innen nur ansatzweise so viel Spaß hatten wie umgekehrt, müssen Sie selber in Erfahrung bringen. Die sechs Gruppen haben mit ihren Ausführungen jedenfalls tüchtig auf die Lachtränendrüse gedrückt. Anschließend sucht der Räuber Hotzenplotz alias Herr Müller noch einen Assistenten oder eine Assistentin und findet in Emine, Jonas und Lenart drei vielversprechende Kandidat*innen, die Vorstellungen von Teamwork haben, die dem Pädagogen durchaus entgegen kommen…

3. Skitag

Die Sonne hat heute andere Dinge vor, als uns die Piste zu beleuchten.

Das macht nichts, nach der Mittagspause wird sie uns erneut beehren. Zunächst kämpfen wir uns jedoch durch leichten Nieselregen.

Heute besuchen wir eine neue Skipiste, wir steigen in St. Michael ins Skigebiet ein. Alle sind sehr gespannt. Eine neue Piste bedeutet auch immer neue Herausforderungen. Die erste Herausforderung ist die Fahrt mit der Gondelbahn. Wir meistern sie ohne Zwischenfälle. Dann geht es ab. Zunächst ist die Fallquote noch sehr hoch, dann jedoch erinnern sich die meisten von uns an ihre neu erlernten Bewegungsabläufe und die blaue Piste wird unser Übungsfeld.

Schnell stellt sich heraus, dass die Steigung dieser blauen Piste schon keine Schwierigkeit mehr darstellt. Die einstmals lebensrettenden Maßnahmen wie der Schneepflug und das Bögelchenfahren geraten leicht in Vergessenheit und einige von uns scheinen die Schussfahrt, trotz unserer Hinweise, als ihren neuen Stil entdeckt zu haben. Warten wir die nächste Route ab, wenn die Steigung wieder steiler wird, dann kehren sie schon zu den Techniken des Skifahrens zurück.

Manchmal läuft doch noch das Ein oder Andere schief. So findet sich eine Schülerin im Wald am Rande der Piste wieder, sie hatte die Kurve dann doch nicht bekommen und nimmt dies mit Humor. Ein paar von uns führen Kämpfe mit dem Ankerlift und verlieren dieses Unterfangen. Manche fahren dann halt noch einmal zum Lift zurück, andere ziehen es durch und laufen den Rest nach oben, nicht ohne dezent zu schimpfen.

Nach der Mittagspause bei Skiwasser und Pizza geht es auf eine neue blaue Piste mit einem Sessellift, der auch kein Problem für unsere heranreifenden Profis darstellt. Diese ist etwas steiler und siehe da: Sie bremsen wieder! Bei Sonne beenden wir den heutigen Skitag und machen uns auf zur Unterkunft. Denn dort warten am Abend das Rodeln im Fackelschein und die Disko…

Kleine Anmerkung zur Mittagspause: Ein älteres Ehepaar, das an einem Tisch mit einigen unserer Schülerinnen gesessen hat, sucht nachher den Kontakt zu den Lehrer*innen, um sich für die nette Mittagspause zu bedanken. Die Jugend von heute könne gar nicht so schlecht sein, sagen sie.

2. Skitag

Auch der zweite Skitag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. In unserem Skigebiet Mauterndorf herrscht zwar reger Betrieb, aber unsere Skigruppen stellen sich trotz Gedränge auf den Pisten außergewöhnlich tapfer und begabt den Aufgaben ihrer Skilehrer.

Hier und da drückt mal ein Schuh, der Muskelkater vom gestrigen Tag zwickt ein wenig. Aber das hindert uns nicht an Heldentaten: Schneepflug, Kurven und Bremsen klappen immer routinierter, sodass wir am Nachmittag auch das freie Fahren zulassen können. Auch die Pistenetikette ist uns kein Fremdwort mehr. Zwischendurch drückt ein Skischuh doch mehr, als er das tun sollte und schnell wird ein besser sitzender Ersatz besorgt.

Unsere Fortgeschrittenen und Profis fahren auf der Geschwindigkeitsmessstrecke, um ihre Rekorde aufbessern zu können. Zwischendurch fahren sie mit flatternden Jacken an uns vorbei. Wow! Welche Fahrkünste!

Die Mittagspause verbringen wir bei Schnitzel und Pommes in den urigen Hütten an den Skipisten. Skiwasser füllt unser Flüssigkeitsdepot wieder auf und die ersten Lebensgeister kehren wieder zurück.

Nach unserer Mittagspause wenden sich auch die letzten von uns vom Zauberteppich ab und wagen sich auf die erste blaue Piste ihres Lebens. Bei der ersten langsamen Abfahrt wird geschlottert und gestrauchelt. Das dauert jedoch nicht lange an; nach den ersten langsamen Bögen, die sich quer über die Piste erstrecken, werden die Pausen kürzer und das Fahren zusehend flüssiger.

Heute, am zweiten Skitag, haben es am Ende des Tages nun alle die blaue Piste heruntergeschafft. Die Wangen glühen. Manche von uns bekommen das triumphierende Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht.

Heute Abend sind wir etwas schlauer und wissen nun, dass ein Skitag nicht unbedingt dafür sorgt, dass alle von uns schnell müde sind. Warum auch? Es gibt nach solch einem Tag ja auch viel zu erzählen.

 

Freitag, 1. Skitag:

Wie angekündigt macht sich die ganze Gruppe am Morgen auf, um sich mit dem Bus in das gut eine halbe Stunde entfernte Skigebiet Speiereck aufzumachen.

Bei bestem Wetter finden wir hervorragende Bedingungen vor. Die örtliche Skischule hat ein Areal im flachen Gelände mit verschiedenen Zauberteppichen und Seilliften eingerichtet, das wir dankenswerterweise entgeltfrei in vollem Umfang für die Anfänger*innen benutzen dürfen. Nach einhelliger Meinung aller Betreuer*innen sind die Anfänger am ersten Tag noch nie so viel Ski gefahren und haben noch nie so große Fortschritte gemacht. Die Fortgeschrittenen sind nach einigen Aufwärmübungen mit der Gondel hoch gefahren und haben ihre vorhandenen Fertigkeiten unter der Anleitung von Herrn Vitt und Herrn Pfeifer ihre vorhandenen Fertigkeiten verbessert. Das Mittagessen wird in zwei Gruppen aufgeteilt auf zwei urigen Skihütten eingenommen. Dabei werden den Kindern Skiwasser und Wasser ohne Aufpreis in jeder gewünschten Menge am Tisch serviert. Ein Service, den wir so nicht erwartet haben.

Am Ende des Tages fahren viele neue Freunde und Freundinnen des Skisports mit roten Bäckchen begeistert mit dem Bus zurück nach Schönfeld.

Nach dem Abendessen steht noch ein Spieleabend auf dem Programm, und dann wird es voraussichtlich schnell leise auf den Zimmern. Einige der jungen Damen und Herren dürften rechtschaffen müde sein.

 

Donnerstag/Freitag: Anreise

Bei leichtem Nieselregen verläuft die Anreise ruhig und vor allen Dingen pünktlich: geplante Abfahrt 21 Uhr, Abfahrt 21 Uhr. Geplante Ankunft 9 Uhr, Ankunft 9 Uhr.Während die Skilehrer die zu Verfügung stehenden Pisten erkunden, werden in der Unterkunft die Zimmer verteilt und das Skimaterial ausgeliehen. Alles verläuft weitgehend reibungslos. Nach dem Abendessen (Spaghetti Bolognese) steht für die Anfänger die erste Ski Stunde auf dem Programm. Was ist ein Skischuh und wie ziehe ich ihn an? Hört sich banal an, aber auch Skilehrer können dabei noch voneinander lernen… während die Sonne spektakulär untergeht, fällt die Entscheidung für den ersten Skitag: die ganze Gruppe wird mit dem Bus nach Mauterndorf fahren…